Im Prinzip ist eine Kamera eine simple Sache. Vorne ist ein Loch wo das Licht durch kann. Hinten ist eine lichtempfindliche Fläche die das Licht in irgendeiner Weise aufnimmt. Heutzutage sind das zumeist elektronische Bauelemente, so genannte CCD-Sensoren. Früher waren es Filme, wie du sie, sofern du nicht ganz jung bist, wohl noch kennen wirst. Noch früher waren es Glas- oder Metallplatten die mit einer Fotoemulsion beschichtet waren.


Daraus ergibt sich also, dass wir zunächst einmal drei Faktoren haben die unser Bild beeinflussen:

Die Beschaffenheit des Lochs. Die Beschaffenheit der lichtempfindlichen Fläche. Die Länge der Zeit durch die das Licht durch das Loch auf die lichtempfindliche Fläche fällt.

Ferner spielt es natürlich auch eine Rolle, wie das Bild auf der lichtempfindlichen Fläche zu einem Bild auf Papier, oder auf einem Computermonitor oder ähnliches wird. Aber das hat mit der Kamera nicht mehr viel zu tun und soll uns erstmal nicht beschäftigen.

Da die meisten Kameras heute anstelle des Loches ein Objektiv haben, und weil jedes Objektiv eine gewisse Brennweite hat, und weil so gut wie jedes Objektiv auch eine Blende besitzt, sprechen wir in Zukunft nicht mehr vom Loch, sondern von Objektiv, Brennweite und Blende.

Was die lichtempfindliche Oberfläche betrifft, einigen wir uns darauf das wir eine digitale Kamera besitzen und in Folge von einem elektronischen Sensor reden, dessen Lichtempfindlichkeit wir erhöhen oder verringern können, indem wir den so genannten ISO- Wert  an der Kamera verstellen.

Die Länge der Zeit während der das Licht durch das Objektiv auf den Sensor fällt, bezeichnen wir schlicht und ergreifend als Belichtungszeit, oder einfach auch nur Zeit.

Wie nähern uns hiermit also dem großen Mysterium von Blende und Zeit, in dem die Götter Brennweite und ISO eine Rolle spielen. Ein Mysterium vor dem sich viele Menschen zu fürchten scheinen, weil es kompliziert und verwirrend wirkt. Es ist aber, wie wir sehen werden, ein äußerst banales und einfach zu verstehendes Mysterium, dass letztlich wesentlich einfacher zu kapieren ist als 1000 automatische Motivprogramme mit denen die Kameraindustrie die Kunden zum Narren hält. Aber dazu später mehr.

Hier geht es nun weiter mit dem großen Mysterium von Zeit und Blende.