Man schmunzelt darüber, fühlt sich zu dem einen oder anderen Witz genötigt, oder zu ein paar lapidaren Sätzen im eigenen Blog. Das hat der Tod so an sich, dass man sich lustig über ihn macht. Zumindest so lange, bis er irgendwo im persönlichen Umfeld auftaucht. Da hört sich der Spaß dann auf. Wir haben Angst vor dem Tod, und wenn schon nicht vor dem Tod, dann zumindest vor dem sterben. Davor das wir selbst sterben, davor das liebe Menschen sterben. Deshalb machen wir uns lustig über den Tod und deshalb stellen wir solche Schilder auf.

Wäre es besser wenn wir wüssten was nach dem Tunnel kommt? Wenn wir wüssten wie sich „das Danach“ anfühlt?

„Verschwimmen“ wir einfach mit der Welt? Verlieren wir uns in einem Strom kleiner Augenblicke, mal hier mal dort mit unserer Aufmerksamkeit? Trägt es unsere Seele so durch das Sein, bis- Ja, bis wann eigentlich?

Oder ist es wie eine Art Schleife, in der unsere Aufmerksamkeit immer wieder an den selben Punkt zurückkehrt, um sich dann ein ums andere mal erneut zu verlieren?

Oder es ist auch gar nicht so anders als vorher. Nur ein bisschen ungewohnter. Ein  wenig stiller womöglich. Wie in einer Erinnerung, vielleicht?

Gleicht die Welt danach der Welt davor? Finden wir es eine hässlichere oder schöner Welt? Wissen wir es zu beurteilen? Können wir überhaupt noch urteilen? Müssen wir uns entschieden zwischen der Fassade des Vertrauten und dem was ihr gegenüber liegt? Können wir uns einfach umdrehen und beginnen, anstatt der Welt der Fassaden den Weg hinter den Horizont des Vertrauten zu suchen?

Können wir? Dürfen wir? Fest steht, irgendwann müssen wir. Zuletzt wenn wir dem Tod selbst begegnen, zuvor wenn er unsere Lieben ereilt.

Manfred Herrmann