De Eisen ab

De Eisn ab

Da Schurli steht
seit ewig scho,
in da stickigen Halle
an da oidn Schneidmaschien,
schneid von sechse
scheid bis zwa
Tog für Tog .

De Eisn ab.

Hot vur Johren scho
an Herzinfarkt ghobt-
er sogt: „gsundheitlich
gehts nimma so guat
oba in de Pension
lossens mi net,
drum steh i hoid do
wos soi i denn tuan?“

Kronkenstaund und
dauernd Kur
des wül a net
do hod a sein Stoiz,
drum steht a em do
wos soi a denn tuan?
Schneid von sechse
schneid bis zwa.

De Eisn ab.

Und eines Toges
kurz fur zwa
kum i ums Eck und
und sich den Schurl
an da oidn Schneidmaschien
verschwitzt, min Ruckn augland
sitzt a do, de Haund
am Herzen, keicht:
„I kriag ka Luft“
und kippt ma um.

Na hin und her
und erste Hüfe,
i reiß eams Hemd auf
Haund am Puls,
gspir kan Puls
er otmet net,
i waß net recht
wos richtig is,
do kummt zum Glick
scho a Kolleg
der is frira fir
de Rettung gfoarn.

Mocht Herzmassage und
Mund zu Mund,
rundherum scho
tausend Leid, raunen,
da Schurli und schau
und schrecklich und –
Da Hubschrauba kummt
da Notorzt rennt her,
un hüft und werkt
a hoibe Stund.

Oba in Schurli sei Herz
schlogt nimmer mehr,
da Hubara fliagt
ohne eam ham.

In Schurli hoit
da schworze Kombi,
und am nächsten Tog
steht neamd
an da oidn Schneidmaschien,
schneid neamd von sechse
schneid neamd bis zwa,
an anzichn Tog laung
schneid neamd.

De Eisn ab.

Manfred Herrmann