Du willst dir eine neue Kamera kaufen und weißt nicht welche? Dann findest du hier ein paar Dinge auf die du beim Kamerakauf achten solltest.

Zuallererst musst du herausfinden, welcher Typ Kamera die richtige für dich ist. Die kleine Kompakte oder doch eher eine ausgewachsene Spiegelreflexkamera? Oder etwas in der Mitte, also eine Bridge-cam? Systemkameras ohne Spiegel gebe es auch noch… . Also gehen wir die einzelnen Kameratypen mit ihren augenscheinlichsten Vor-und Nachteilen kurz durch:

Kompaktkamera:

+ Klein, leicht, kann man überall hin mitnehmen

–  Meist keine Möglichkeit, Blende und Zeit selber einzustellen, dafür 1000 Motivprogramme die niemand braucht. Aufgrund der kleineren Bildsensoren meist schlechtere Bildergebnisse bei hohen ISO-Werten. (Bildrauschen)

Die richtige Kamera für dich wenn…. Du einfach nur ab und zu im Urlaub oder bei Tante Hildes Geburtstag was knipsen willst und es dich ohnehin nicht interessiert, deine Kamera selber einstellen zu können.

Mittlerweile gibt es jedoch auch schon einige sogenannte „Edel-Kompaktkameras“, teilweise mit optischem/elektronischem Sucher, relativ rauscharmen Sensoren und manuellen Einstellmöglichkeiten.

Bridge-Cam (Mischung zwischen Kompakt- und Spiegelreflex):

+ Ebenfalls noch recht handlich und leicht. Die Möglichkeit Zeit und Blende manuell einzustellen ist meistens gegeben. Meistens besseres Rauschverhalten bei höheren Iso-Werten als Kompaktkameras. Meist recht großer Brennweitenbereich.

–  Rauschverhalten meist immer noch schlechter als bei Spiegelreflexkameras mit größeren Bildsensoren. Bildqualität an den beiden Enden des Zoombereichs (Weitwinkel/Tele) oft mangelhaft. (Verzeichnungen, schwammiger Bildeindruck… )

Die richtige Kamera für dich wenn… Du gerne öfter mal auch einfach ohne besonderen Anlass fotografierst, du gerne auch mal selber Zeit und Blende einstellen willst und du einen großen Brennweitenbereich willst oder brauchst ohne auf Wechselobjektive zurückgreifen zu müssen.

 Spiegelreflex:

+ Ermöglicht den Einsatz von Spezialobjekitven für jeden Zweck, sowie die Verwendung von externen Blitzgeräten. Aufgrund der größeren Sensoren meist gute Bildqualität auch bei höheren ISO-Werten und mehr Freiraum im Spiel mit der Schärfentiefe. Alles kann manuell eingestellt werden. Optischer Sucher- Man ist beim fotografieren nicht auf die Anzeige des Kameramonitors angewiesen und sieht besser worauf scharf gestellt ist.

– Groß, schwer. Vor allem bei Bedarf von mehren Objektiven kostspielig.

Die richtige Kamera für dich wenn… Du viel fotografieren und ausprobieren und selber einstellen willst, und die Möglichkeit von Spezialobjektiven nutzen möchtest.

(Anm.: Mittlerweile sind Einsteiger-Spiegelreflexkameras mit Standard – Zoomobjektiv zu beinahe den selben Preisen und mit vergleichbaren Abmessungen wie Bridge-Cams zu haben. Wenn man den großen Brennweitenbereich, den die meisten Bridgecams bieten nicht braucht, kann man sich auch überlegen, eine Spiegelreflex zu nehmen und sich so die Möglichkeit für Wechselobjektive offen zu halten.)

Systemkameras ohne Spiegel:  

+ Kameragehäuse in Größe von Kompaktkameras, aber trotzdem die Möglichkeit, Wechselobjektive und Aufsteckblitze zu verwenden. Meist auch manuelle Einstellmöglichkeit gegeben.

–  Schlechtere Bildqualität bei höheren ISO-Werten und weniger Freiraum im Spiel mit der Schärfentiefe aufgrund der kleineren Sensoren.

Die richtige Kamera für dich wenn… Du die Vorteile von Wechselobjektiven nutzen, aber trotzdem eine sehr kompakte, leichte Ausrüstung haben möchtest.

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Aber egal für welchen Kameratyp du dich letztlich entscheidest, gibt es natürlich auch hier zwischen den einzelnen Modellen Unterschiede. Gerade für Laien ist es oft nicht leicht nachzuvollziehen, was die Herstellerangaben zu den Kameras eigentlich bedeuten oder wie wichtig oder unwichtig die einzelnen Parameter für sie sind. Deswegen hier die wichtigsten Punkte erst mal kurz zusammengefasst. Sie sind im folgenden dann noch ausführlicher beschrieben.

Direkter Einfluss auf die Bildqualität:

.) Bildsensor (nicht Megapixel!) und damit einhergehend die Bildqualität bei verschieden hohen Iso – Werten, sowie der Kontrastumfang den die Kamera bewältigt.

.) Das Objektiv, seine Qualität, sein tatsächlicher Brennweitenbereich, wie lichtstark es ist.

.) Interne Bildverarbeitung, sofern nicht in RAW-fotografiert wird. Ob die Parameter, nach denen die Kamera die bei der Aufnahme gewonnen Daten zu einer fertigen Bilddatei komprimiert beeinflusst werden können.

Indirekter Einfluss auf die Bildqualität:

.) Einstellmöglichkeiten an der Kamera. Kann man Zeit, Blende, Iso-Wert, Belichtungs-Messmethode und Fokus – Modus selber einstellen oder gibt es nur Vollautomatik und Motivprogramme?

.) Anzeigequalität von Monitor oder Sucher. Kann man auch bei nicht – optimalen Lichtverhältnissen das Vorschaubild am Monitor gut erkennen?

Worüber man sich vor dem Kamerakauf klar sein sollte:

.) Was will ich hauptsächlich fotografieren?

.) Welchen Brennweitenbereich brauche ich dafür?

.) Will ich häufig bei wenig Licht ohne Blitz fotografieren und brauche daher eine Kamera mit guter High -Iso Fähigkeit und lichtstarkem Objektiv?

.) Wie wichtig ist es mir, die oben genannten Kameraparameter selbst einstellen zu können?

.) Bin ich schuld oder die Kamera?

So, hier nun die einzelnen Punkte im Detail:

Megapixel:

Die Anzahl der Megapixel waren und sind noch immer ein beliebter Wert mit dem von Kameraherstellern geworben wird. „Die neue Kompakte mit 14 Millionen Bildpunkten….“

In den Köpfen der Konsumenten spukt deshalb die Mär, dass viele Megapixel ein Zeichen für eine gute Kamera wären. Aber das stimmt nicht! Mehr Megapixel bedeuten zwar eine höhere Auflösung, zugleich bedeutet mehr Megapixel auf gleichbleibender Fläche aber auch, dass die Bildpunkte kleiner werden. Kleinere Bildpunkte wiederum, neigen dazu, Fehlinformationen aufzuzeichnen, was sich als Bildrauschen, vor allem bei höheren Iso – Werten äußert.

10 Megapixel Auflösung sind schon mehr als genug für Ausdrucke auf A4 oder auch noch größer. Für die Bildbetrachtung am Monitor reichen sie sowieso.

Eine hohe Bildauflösung ist nur dann wichtig, wenn die Bilder hernach wirklich sehr groß gedruckt werden sollen. Die dazu nötigen Megapixel müssen sich dazu dann aber auch auf entsprechend großen Sensoren finden, so wie sie in Spiegelreflexkameras oder gar eigenen Spezialkameras verwendet werden.

Mittlerweile flaut der Trend zu mehr Megapixeln wieder ab, und es spricht sich bei den Konsumenten herum, dass Megapixel nicht so wichtig sind.

Zoombereich:

Gerade bei kompakten Kameras mit nicht wechselbarem Objektiv ein wichtiger Faktor. Auch hier geht die Werbung gerne den Weg der Superlative. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Zuerst muss man sich klarmachen, was der Zoomfaktor bedeutet. Er sagt ja nichts anderes, als wie oft man die kürzeste Brennweite um sich selbst verlängern kann. Ist die kürzeste (weitwinkeligste) Brennweite also zum Beispiel 10 mm, und ich habe ein 10-fach Zoom, dann bekomme ich als längste (tele) Brennweite 100 mm. Bei einer Anfangsbrennweite von 30 mm und 10- fach Zomm, bekomme ich 300 mm Brennweite. Im ersten Fall habe ich also mehr Weitwinkel- und weniger Teleobjektiv, im zweiten mehr Tele- und weniger Weitwinkelobjektiv. Irgendwo findet sich meisten auch der Brennweitenbereich von bis in mm angegeben, aber geworben wird meistens nur mit dem Zoomfaktor.
Kameras, bzw. mit Objektive mit einem hohen Zoomfaktor, also einem großen Brennweitenbereich, liefern vor allem an den beiden Enden des Zoombereiches oft nur kompromissbehaftete Bildqualität und sind meisten lichtschwächer als solche mit einem moderaten Zoomfaktor von 2-3-oder auch noch 4-fach.

Wichtig ist auch die Angabe, dass es sich bei dem Zoombereich um einen „optischen Zoom“ handelt. Bei einem „digitalen Zoom“ wird die Brennweite nicht durch das Objektiv selbst verändert, sondern die Kamera vergrößert digital den Bildausschnitt um den entsprechenden Faktor. Also genau so, wie wenn man sich von einem Bild am PC einen kleineren Bereich ausschneidet und diesen dann auf die Größe des Originalbildes vergrößert. Die Qualität beim „digitalen Zoom“ ist meist bestenfalls mäßig.

Hier musst du genau schauen, denn manchmal wird ein Zoomfaktor beworben, der sowohl den optischen also auch den digitalen Zoom umfasst und nur klein der Hinweis geschrieben „davon 5x digital Zoom.“

Iso-Wert:

Der Iso-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Er kann je nach Lichtverhältnissen erhöht oder verringert werden. Hohe Iso-Werte erlauben auch bei schlechtem Licht ausreichend kurze Belichtungszeiten für verwacklungsfreie Bilder. Es gilt aber auch: Je höher der eingestellte Iso-Wert, desto schlechter die Bildqualität.

Wie gut die Bildqualität bei höheren Iso-Werten ist, unterscheidet sich von Kamera zu Kamera oft gewaltig. Insofern muss man sich einfach Testberichte anschauen, welche Kamera bei gleichem Iso-Wert die besseren Bilder liefert. Auch hier gilt, das Superlative nicht alles ist. Es bringt herzlich wenig, wenn ich eine Kamera mit möglichem Isobereich von 100-12800 habe, die Bildergebnisse aber bereits bei Iso 400 grottenschlecht sind.

Generell gilt: Je höher du mit der Iso gehen kannst und trotzdem noch eine gute Bildqualität hast, desto besser.

Aufnahmemodi:

Gerade bei Kompaktkameras wird gerne mit vielen verschiedenen Motivprogrammen geworben. Baby 1, Baby 2, Sport, Action, Gesichtserkennung, Lächelerkennung, Offene-Augen-Modus und so weiter…. .Das Marketing geht in die Richtung, dem Konsumenten vorzugaukeln, dass er einfach nur mehr den Auslöser drücken muss und super Bilder bekommt. Er muss nicht einmal mehr schauen ob wirklich alle Lächeln, das macht die Kamera für ihn. Es stellen sich dem noch nicht ganz verblödeten Menschen dann eben Fragen wie: „Nehme ich für die Bilder vom Mountainbiker beim nächtlichen downhill- Rennen durch den Wald jetzt das Motivprogramm Sport, Nacht, Natur, Porträt 1 oder Action?“
Fotografiert wird dann in der Regel sowieso im Vollautomatik-Modus. Features, wie das die Kamera nur auslöst wenn eine Person lächelt mögen eine nette Spielerei sein- Aber wer braucht das wirklich? So gesehen sind Motivprogramme nicht wirklich ein Kaufargument.

Was deine Kaufentscheidung beeinflussen sollte ist die Frage, ob du Zeit und Blende auch mal selber einstellen möchtest, anstatt dies einem Motivprogramm oder der Vollautomatik zu überlassen, und ob die Kamera eine solche Einstellung zulässt.

Blitz:

Bei den direkt in die Kameras eingebauten Blitzen gibt es eigentlich kaum Unterschiede. Der eine mag vielleicht ein bisschen stärker sein als der andere, aber sie alle neigen dazu, durch das harte, direkt Licht, die Motive „tot zu blitzen“. Man sollte schauen ob man die Blitzleistung regeln kann, was eigentlich bei den meisten Modellen Standard ist, ebenso wie man meist verschiedene Blitzmodi einstellen kann. Ansonsten ist der eingebaute Blitz meistens sowieso nur eine Notlösung bei zu wenig Licht. Wer kreativ mit Blitzlicht arbeiten will, kommt letztlich um die Anschaffung entsprechender Gerätschaften und intensive Beschäftigung mit dem Thema nicht herum. Hast du aber vor, tiefer in dieses Thema einzusteigen, empfiehlt sich natürlich der Kauf einer Kamera, welche die Zusammenarbeit mit verschiedenen Blitzsystemen ermöglicht. Also Systemkameras.

Monitor:

Bei allen Kameras ohne Sucher, muss man das Bild über das Display auf dem Rücken der Kamera komponieren. Die Kontrolle des gemachten Bildes erfolgt natürlich ebenfalls über dieses Display. Von daher ist dieser Monitor ein sehr wesentlicher, leider bei der Kaufentscheidung aber oft auch vernachlässigter Teil der Kamera. Im Geschäft sieht man ja bei allen Kameras ein klares, scharfes Vorschaubild auf dem Display. Wenn man mit dem Ding dann draußen steht und die Sonne direkt drauf knallt, sieht die Sache oft schon ganz anders aus und man sieht de facto gar nichts mehr richtig. Von daher sollt man sich sehr genau ansehen, wie gut die Monitore wirklich sind. Am besten du probiert es aus und gehst mit der Kamera raus. Die Erlaubnis dazu bekommt man übrigens vom kleinen Fachhändler viel leichter, als wie vom Personal bei Media-Markt & CO.

Haptik, Verarbeitung, Aussehen, Menüführung:

Bevor du dir eine Kamera kaufst, solltest du sie in die Hand nehmen und eine Weile damit herumspielen. Sind die Knöpfe gut zu erreichen und zu bedienen? Kannst du das Teil halten ohne nach 2 Minuten einen Krampf in den Fingern zu bekommen?

Ein besonders Augenmerk sollte man auch auf die Menüführung legen. Ein Kameramenü ist dann gut aufgebaut, wenn es selbsterklärend und übersichtlich ist und man sich ohne Mühe darin zurechtfindet. Die wichtigsten Einstellparameter (Zeit, Blende, Iso- Wert, Belichtungskorrektur, Belichtungsmessmethode, ferner auch Weißabgleich und Fokus – Modus) sollten ohne Umwege im Menü erreichbar sein, bzw. sich im Idealfall als extra Knöpfe oder Schalter am Gehäuse finden.

Was die Verarbeitung betrifft, sollte man sich schlau machen, ob die Gehäuse spritzwassergeschützt und staubdicht sind. Es gibt natürlich auch wasserdichte und stoßfeste Kameras, falls du so etwas brauchst.

Welche Farbe eine Kamera hat und wie sie aussehen soll, ist natürlich Geschmackssache. Eine Ausnahme stellen rosarote Kameras dar. Diese liefern prinzipiell eine schlechte Bildqualität und sind zu nichts zu gebrauchen 😉

Interne Bildbearbeitung/Bildverarbeitung, Aufnahmeformat:

Viele Kamera bieten dem Nutzer die Möglichkeit, ihre Bilder gleich in der Kamera zu bearbeiten. Zuschneiden, Tonwertkorrekur usw… .Ich persönlich halte das für Unfug, weil eine sinnvolle Bildbeurteilung und dementsprechende Bearbeitung auf dem kleinen Kameramonitor meiner Meinung nach nicht möglich ist. Das geht am PC wesentlich besser und komfortabler.

Weiter ist es aber auch so, dass vor allem die Benutzer von Kompaktkameras meist gar nicht viel Lust haben, ihre Bilder nach der Aufnahme noch viel zu bearbeiten. Fotografiert wird deshalb meist im JPEG Format. Bei diesem Bildformat hat die Kamera bereits die bei der Aufnahme gewonnen Daten zu einem fertigen digitalen Bild verarbeitet und verschiedene Parameter wie Weißabgleich, Sättigung, Kontrast etc. bereits angepasst. Mittlerweile bieten aber auch viele Kompaktkameras die Möglichkeit, im RAW- Format zu fotografieren. Hierbei werden die bei der Aufnahme gewonnen Daten nicht in eine komprimierte JPEG-Datei umgewandelt. Dies macht der Benutzer dann mithilfe von Bildbearbeitungsprogrammen am PC. Da RAW-Datein wesentlich größer sind als JPEG- Dateien und in ihnen noch alle bei der Aufnahme gesammelten Informationen enthalten sind, lassen sich die Bilder in wesentlich größerem Ausmaß bearbeiten, was vor allem beim Anpassen des Weißabgleichs und des Dynamikumfanges Vorteile bringt.

Wenn du also gerne deine Bilder selbst entwickelst, solltest du beim Kamerakauf darauf achten, ob deine Kamera auch im Rohdatenformat speichern kann.

Bildstabilisator:

Bildstabilisatoren sind eine super Sache. Sie gleichen das Zittern deiner Hände nach einer durchzechten Nacht aus und ermöglichen, dass man auch bei längeren Belichtungszeiten unverwackelte Bilder hinbekommt. So gut wie alle modernen Kompakt- und Bridgekameras haben solche Stabilisatoren verbaut. Sie finden sich auch in vielen neueren Wechsel- Objektiven, bei manchen Spiegelreflexkameras auch im Gehäuse selbst. Wie gut diese Stabilisatoren arbeiten, kann man anhand von Testberichten herausfinden.

Im Kopf behalten musst du aber auch, das diese Technik nur die Bewegung der Kamera ausgleicht. Bewegte Motive werden bei zu langen Belichtungszeiten trotzdem unscharf. Da hilft dann eben nur noch eine Erhöhung des Iso -Wertes oder lichtstarke Objektive.

Bildqualität:

Wie gut die Bilder sind, die letztlich aus der Kamera heraus kommen, ist natürlich das wichtigste Kaufargument. Leider ist es zugleich auch nicht ganz einfach festzustellen, welche Kamera die besten Bilder ausspuckt. Bei gutem Licht, Iso 100 und einem Durchschnittsmotiv, machen nämlich so gut wie alle modernen Kameras fantastische Bilder. Bei schlechterem Licht, Iso 800 und einem kontrastreichen Motiv hingegen, bekommt man von der einen Kamera noch scharfe, kontrastreiche Bilder, während andere nur mehr verrauschten, unscharfen Matsch ausspucken.

Auch bewältigen nicht alle Kameras den selben Kontrastumfang. Dieser wird meist in Blendenstufen angegeben. Je höher der Kontrastumfang ist, den deine Kamera darstellen kann, desto besser.

Jetzt kann man natürlich nicht jede potentielle neue Kamera selbst auf Herz und Nieren testen. Deshalb kommen wir jetzt zum vorletzten Punkt, nämlich:

Testberichte, und wie sie zu lesen sind:

Testberichte findet man zu fast jeder Kamera im Internet oder in diversen Fachzeitschriften. Wichtig ist, dass du einen Testbericht selektiv liest. Die meisten Testberichte vergeben Punkte für einzelne Kameradetails und berechnen daraus eine Gesamtbewertung. Da kann es dann mitunter auch vorkommen, dass eine Kamera, die bezüglich der zu erreichenden Bildqualität eigentlich besser ist als eine andere, dennoch eine schlechtere Gesamtnote bekommt, einfach weil sie zum Beispiel weniger Motivprogramme hat, oder statt einem 10-fach Zoom nur ein 8-fach Zoom verbaut ist…

Du musst dir aus den einzelnen Testberichten also die Teile raus suchen, die für die Bildqualität wirklich eine Rolle spielen, sowie auch entscheiden, was für dich wichtig ist.

Bin ich schuld oder die Kamera?

Dieser letzte Punkt ist ein wirklich sehr wesentlicher. Die Kameratechnik wird zwar immer ausgereifter, die Kamerasoftware immer leistungsfähiger und intelligenter. Aber die perfekte Kamera, wo man einfach nur mehr den Auslöser drücken muss und dann ein fantastisches Bild herauskommt, gibt es einfach nicht. Es ist immer der Mensch hinter der Kamera, der eine Idee davon hat, oder haben sollte, wie das fertige Bild aussehen soll. Damit es dann auch wirklich so aussieht, muss der Fotograf wissen, wie er mit der Technik umzugehen hat. Ansonsten entscheidet irgend ein Motivprogramm wie das Bild wird, und der Fotograf kann Glück haben und ein Bild nach seinen Vorstellungen erhalten, oder auch nicht. Wie oft hört man nicht jemand sagen: „Ich habe da eine neue Kamera, aber irgendwie macht die kein guten Bilder… .“ Dieser Irrglaube, dass die Kamera die Bilder macht, ist sehr tief in den Köpfen der meisten Menschen verankert. Die Werbung tut ihr übriges um diesen Gedanken noch zu verstärken. Aber dieser Gedanke ist Blödsinn. Du machst die Bilder, nicht deine Kamera. Ein Hobel macht ja auch keinen schönen Tisch. Das macht der Tischler.

Wenn du dir jetzt also die Bilder, die du mit deiner alten Kamera gemacht hast ansiehst und findest, dass sie zwar eigentlich eh halbwegs scharf und richtig belichtet sind, aber eben nichts besonders sind, du aber eine neue Kamera willst weil du denkst, dass deine Bilder dadurch besser, im Sinne von „etwas Besonderes“ werden, ist es wahrscheinlich besser, du investiert das Geld für deine neue Kamera stattdessen in Bücher oder Workshops durch die du lernst, was deine Kamera wirklich kann, und wie du ihre Möglichkeiten richtig einsetzt. In diesem Fall kannst du gleich damit beginnen, den Fotokurs auf dieser Seite durchzuackern.