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Linda

Wie mittlerweile ja welt-bekannt sein dürfte, fand im Jahre 2006  ein gewisser Herr Gerhard Wanzenböck, in den Weinbergen von Bad Vöslau die sterblichen Überreste einer Seekuh. Schnell war klar, das es sich dabei um die physische Entsprechung der alten Göttin Linda handeln muss.

Entsprechend den Riten im kaum christianisierten Bad Vöslau, wurden die wahrscheinlich 15 Millionen Jahre alten Gebeine ausgegraben, und in den Ahnentempel überführt. Dort wird sie seither als Symbol der ewigen Fruchtbarkeit und allumfassenden Glücks regelmäßig angebetet.

Folglich wundert es nicht, dass ihr im Jahre 2010  vom Gmundner Künstler Mag.Christian Feichtinger auch ein heiliges Denkmal geschaffen und im Teich vor dem Thermalbad in Bad Vöslau aufgestellt wurde, wodurch die dem Element Wasser geweihte Linda nun in den erlauchten Kreis der Bad-Vöslauer Hauptgötter aufgestiegen ist.  Seither pilgern Besucher aus aller Herren Länder zur „blauen Linda“, um ihr zu huldigen und reiche Opfergaben darzubringen. Dabei knien sie am Rand des Teichen nieder, nehmen etwas Wasser in den Mund und speien es, ihrem göttlichen Vorbild gleich, zurück in den Teich.

Wobei die massenweise Verehrung dieser Göttin natürlich auch soziale Veränderungen mit sich bringt. So wandelt sich beispielsweise gerade das Schönheitsideal der fragil schlanken Göttin wieder um in jenes der beleibten Robustheit. Auch ist blau die neue Modefarbe und roter Lippenstift verkauft sich besser als je zuvor, während die Jugend sich im „Wasser-um-die-Wette- speien“ übt.   Währenddessen streiten sich die gelehrten Priester ob mit der in der Edda erwähnten Urkuh Audhumbla nicht auch eine Seekuh und damit Linda gemeint sein könnte.

Wie dem auch sei, den Religionstourismus freut es, die Kinder freut es auf jeden Fall, und mich ganz persönlich, der ich ja weder Christ noch Neuheide bin, freut es auch, einfach weil sie so schön blau ist 😉

Mit wasserspeienden Grüssen, Manfred Herrmann